Lübeck: Gelungener Spagat zwischen Familie und Beruf

Alleinerziehende nimmt über passgenaue Beratungsarbeit eines Pilotprojekts des Jobcenters Lübeck Arbeit auf

Das Jobcenter Lübeck beteiligt sich bundesweit als sogenannte Schwerpunktregion „Integrationsarbeit mit Bedarfsgemeinschaften mit Kindern“. Bei diesem neuen Beratungsansatz steht die Familie im Mittelpunkt mit dem Ziel Entwicklungsperspektiven zu eröffnen.

Eine Teilnehmerin des Projekts war Paulina Kalbarczyk. Sie kam 2011 nach Deutschland und hat in ihrer Heimat Polen ein Studium der Sozialpädagogik erfolgreich abgeschlossenen. Nach einem langen Weg der Anerkennung des Studiums und intensivem Erwerb der deutschen Sprache startete sie die Arbeitssuche. Nach diversen Absagen, stellte sich im Gespräch mit ihrer persönlichen Ansprechpartnerin im Jobcenter, ein Überarbeitungsbedarf der Bewerbungsunterlagen heraus. Eine Förderung in Richtung Bewerbungscoaching wurde ihr vorgestellt.
„Anfangs stand ich der Maßnahme sehr skeptisch gegenüber. Meine Bedenken lösten sich jedoch gleich in der Anfangszeit in Luft auf. Ich hatte die Grone-Schule ausgewählt, wurde herzlich aufgenommen und konnte sehr viel lernen. Meine Bewerbungsunterlagen wurden komplett aktualisiert und ich bekam ein hilfreiches Coaching,“ so die alleinerziehende Mutter zweier Kinder.
Joachim Tag, Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck erläutert: „Mit diesem Beratungsansatz gehen wir die ersten Schritte in Richtung Arbeitsmarkt mit den Kundinnen und Kunden gemeinsam. Es werden unter anderem familienfreundliche Unternehmen, spezielle Förderangebote oder Leistungen zur Bildung und Teilhabe für Kinder vorgestellt. Außerdem werden Hilfestellungen bei der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung angeboten.“
Bereits nach zwei Wochen der Teilnahme an dem Förderangebot erkannte die Grone-Schule das Potential und machte der 32-jährigen ein Angebot.

„Frau Kalbarczyk zeigte sich bereits während des Coachings sehr motiviert, Arbeit zu finden. In unserem Haus war zu dem Zeitpunkt eine Stelle im sozialpädagogischen Bereich vakant, auf die sie mit ihrem Qualifikationsprofil genau zu passen schien. Wir boten ihr ein Praktikum zum Kennenlernen an und waren sofort von ihr und ihrer Kompetenz überzeugt“, erzählt Niederlassungsleiter Silvio Grünberg begeistert.
Parallel hatte Paulina Kalbarczyk auch weitere Arbeitgeber mit ihren Bewerbungen von sich überzeugt und stand vor einer schweren Entscheidung. Die Erfahrungen während des Praktikums führten dazu, dass sie sich für die Grone-Schule entschied und im Anschluss den Arbeitsvertrag unterschrieb. Mit dieser Entscheidung ist die Sozialpädagogin bis heute sehr glücklich.
Sie erinnert sich: „Ich wollte meinen Kindern immer ein berufliches Vorbild sein und dann bekam ich durch das Jobcenterprojekt endlich die Chance dazu. Um die Arbeitszeiten sicherzustellen, weitete ich die Kita- und Hortbetreuung auf 7 Uhr aus – man muss auf dem heutigen Arbeitsmarkt flexibel reagieren.“Inzwischen hat sie sich gut eingelebt, und betreut die berufsbildende Bildungsmaßnahme für Jugendliche. Ihre Hilfebedürftigkeit im Jobcenter konnte sie erfolgreich beenden.

(Artikel: Jobcenters Lübeck)

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