Dortmund. Handicaps in Szene gesetzt.
Jobcenter und Agentur zeigen Foto-Reihe zum Thema berufliche Inklusion
Anlässlich der bundesweiten Woche der Menschen mit Behinderung, die am 27.11.2017 begonnen hat und mit dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am Sonntag, dem 03.12.2017, endet, zeigen das Jobcenter Dortmund und die Agentur für Arbeit Dortmund eine Fotoreihe namens „Handicap in Szene setzen“. Die zwölf Darstellungen schildern in eindrucksvoller Weise den Wunsch nach der beruflichen und sozialen Teilhabe von Menschen, die von Behinderung und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Ausstellung beginnt am Freitag, dem 01.12.2017 im Geschäftsbereich für Rehabilitanden und Schwerbehinderte des Jobcenters Dortmund, am Südwall 5-9. Sechs der zwölf Bilder werden später in der Agentur für Arbeit Dortmund an der Steinstraße 39 zu sehen sein.
Entstanden ist die Reihe im Modellprojekt „ISPA - Inklusion in Sport und Arbeit“, einer gemeinsamen Entwicklung des Jobcenters Dortmund, der Agentur für Arbeit Dortmund und den Grone Bildungszentren NRW gGmbH. Seit Februar 2016 trägt ISPA maßgeblich dazu bei, dass von Behinderung und Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen selbstbestimmte und gestaltende Möglichkeiten zur beruflichen Teilhabe erhalten. Das ISPA-Personal arbeitet mit einem personenzentrierten Ansatz, der zur Steigerung des sozialen und körperlichen Wohlbefindens der Teilnehmenden auch den Bereich Sport umfasst. Außerdem sensibilisiert das ISPA-Team Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für das Thema der beruflichen Inklusion bei Behinderung. Fast die Hälfte der am Projekt Teilnehmenden findet eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das zeigt, dass die Dortmunder Unternehmen zunehmend inklusiv denken und Menschen mit Behinderung berufliche Teilhabe ermöglichen.
Auch der Fotograf der Ausstellung, Frank Scherer, gehört zu den Teilnehmenden, die mit der Hilfe von ISPA den Sprung auf den Arbeitsmarkt geschafft haben. Der 40-Jährige ist hörbeeinträchtigt und hat sich nach seiner sechsmonatigen Teilnahme erfolgreich in den Patientenbegleitdienst des Klinikums Dortmund beworben. „Neben dem Finden eines passenden Jobs, habe ich mich durch das Fotoprojekt bei ISPA mit meiner eigenen Behinderung auseinandersetzen können. Früher habe ich mich für mein Handicap geschämt, heute trage ich sogar farbige Hörgeräte“, so der Dortmunder.
„Der Ansatz, die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung durch Sport zu stärken, ist innovativ und erfolgreich. Bisher haben bereits 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jobcenters Dortmund über das Modellprojekt ISPA den Weg zurück in den Arbeitsmarkt geschafft. Herr Scherer hat mit seiner Arbeit wirkungsvolle Bilder geschaffen, die für die Situation von behinderten Menschen sensibilisieren und anderen Betroffenen Mut machen. Wir sind stolz drauf, die Fotografien in unserem Geschäftsbereich für Rehabilitanden und Schwerbehinderte zeigen zu können. Durch die Bilder möchten wir das Selbstbewusstsein unserer Kundinnen und Kunden stärken“, sagt der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Herr Neukirchen-Füsers.
„Das Besondere an diesem Projekt ist die Verbindung aus Qualifizierung, Sport und Arbeit. Die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden über den Breitensport als Aktivierungsplattform soll die Motivation und das Selbstbewusstsein steigern. Die Teilnehmenden fassen wieder neuen Mut, sich den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen. Die erzielten Erfolge unterstreichen die Wirksamkeit dieses neuen Ansatzes“, erläutert Dirk Engelsking, Bereichsleiter bei der Agentur für Arbeit Dortmund.
„Handicap in Szene setzen“ ist als Wanderausstellung buchbar für Unternehmen oder Einrichtungen, die auf das Thema Inklusion aufmerksam machen möchten. Den Start macht das Klinikum Dortmund Standort Mitte, wo die Bilder bis zum 31.03.2018 in der Magistrale zu sehen sind. Weitere Informationen finden sich unter www.ispa-dortmund.de.