Gute Bildung für alle - Wie Schule gelingen kann
Thies Rabe zu Gast bei den Heinrich-Grone-Gesprächen
Am 30. September fand das zweite Heinrich-Grone-Gespräch in diesem Jahr im Bildungszentrum Hamburg-Hammerbrook statt. Als Gastreferent zum Thema "Gute Bildung für alle - Wie Schule gelingen kann" begrüßte Grone Ties Rabe, den Senator für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg. In seinem fast zweistündigen Vortrag berichtete Herr Rabe über die positiven Entwicklungen der Hamburger Bildungspolitik und welchen Herausforderungen Politik und Gesellschaft täglich gegenüberstehen. Im gemeinsamen Dialog und regen Austausch mit den zahlreichen Gästen wurde über neue Impulse für eine andere Bildungspolitik geredet.
Trotzdem in den letzten Jahren viel in den Neubau und in die Sanierung von Hamburgs Schulen investiert wurde, sei die Situation an vielen Schulen noch immer bedenklich. Nur wenige Schulen verfügen über die technischen Standards, die im Zeitalter der Digitalisierung und Vermittlung digitaler Kompetenzen notwendig sind.
Einen weiteren Punkt, den der Senator in den Fokus genommen hat, ist die in den letzten Jahren beschlossene Verkleinerung der Klassenverbände in Hamburgs Schulen, welche Fluch und Segen gleichermaßen sei. Einerseits garantieren kleinere Klassen eine intensivere Vermittlung von Unterrichtsinhalten, andererseits ist der Bedarf an kompetenten Lehrkräften stetig wachsend und für die Zukunft sehr bedenklich.
Trotz der dauerhaften und dynamischen Veränderungen in der Bildung ist Thies Rabe guter Dinge, dass die Zukunft von Hamburgs Schulen und Schüler in einem guten Licht steht.
Über Thies Rabe
Ties Rabe (58, SPD) ist seit 2011 Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Deutsch, Religion und Geschichte auf Lehramt. Von 1990 bis 2002 war er Redakteur und Redaktionsleiter im Elbe-Wochenblatt-Verlag und von 2002 bis 2006 Landesge-schäftsführer der SPD Hamburg. Von 2006 bis zu seiner Ernennung zum Senator arbeitete Rabe als Lehrer am Luisen-Gymnasium Bergedorf und gehörte von 2008 bis 2011 der SPD-Bürger-schaftsfraktion an. 2012 war er Präsident der Kultusministerkonferenz, seit 2015 koordiniert er die Bildungs- und Wissenschaftspolitik der SPD-regierten Bundesländer.
Zum Thema: Mehr Chancengerechtigkeit ist das oberste Ziel der bundesdeutschen Bildungspolitik. Dass an den Schulen der Hansestadt etwas Bemerkenswertes vor sich geht, beobachten Bildungs-forscher schon länger. „Wir schauen genau hin, stellen die Schulen nicht an den Pranger, aber las-sen sie auch nicht allein“, sagt Rabe, der sein System „freundliche Belagerung“ nennt: Spätestens alle zwei Jahre schauen externe Experten für eine Schulinspektion vorbei. Nachdem Rabe Senator wurde, hat er das von der Vorgängerregierung verhängte Verbot von Diktaten und Vokabeltests aufgehoben, für ihn eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Und Rabe gilt unter den Kul-tusministern als derjenige, der sich mit am stärksten für die bundesweit gültigen Bildungsstandards einsetzt und auch für ein über Ländergrenzen hinweg vergleichbares Abitur.
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